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Monteverdi Binningen Motors, seltene Schweizer Automarke
Markenlogo Monteverdi
Monteverdi
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Die Schweizer Automobilmarke Monteverdi blickt zurück auf eine lange Tradition, verbunden mit der Automobiltechnik. Rosoline Monteverdi, der sozusagen für die eigene Automobilmarke den Grundstein legte, arbeitete schon lange in der Automobilindustrie, bevor er sich mit einer kleinen Autowerkstatt selbstständig machte.
Als sein Sohn Peter Monteverdi damit begann, sein erstes eigenes Auto zu konstruieren war sein Vater schon ein wohlhabender Mann. Die Gründlichkeit der Arbeit und seine Sachkenntnis hatten sich relativ schnell herumgesprochen, so dass Rosolini Monteverdi sein Hauptaugenmerk auf das legen konnte, was auch dem Sohn weiter vererbt worden war, die Liebe zum Rennsport und zu Sportwagen im allgemeinen.
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Nach dem Tod des Vaters 1956 übernahm Peter Monteverdi die Autowerkstatt in Basel-Binningen. Durch seine Hand vergrößert sich die Werkstatt schnell, von dem ehemals kleinen Hinterhofbetrieb ist nichts mehr übrig, Mythos Ferrari tritt an Monteverdi heran und überträgt ihm den Vertrieb für den kompletten Norden der Schweiz.
Doch dabei soll es nicht bleiben, schon wenige Jahre später wird das Angebot nochmals aufgestockt, Rolls-Royce, Lancia und BMW kommen dazu. Doch nicht nur deswegen sind die Vergrößerungen der Geschäftsgebäude an der Tagesordnung. Peter Monteverdi kann endlich, nachdem der kommerzielle Erfolg die Mittel dazu bereit stellt, seiner Liebe zum Motorsport mehr Raum geben.
Schon mit der Übernahme der Werkstatt beginnt Monteverdi erste Rennwagen zu entwickeln, vorerst Formel Fahrzeuge in kleinen Stückzahlen. Durch den überragenden Erfolg muss Monteverdi vergrößern, die Formel Junior Rennwagen werden Europaweit abgesetzt. Der Name von MBM wird durch die Erfolge schnell bekannt, wobei MBM für Monteverdi Binningen Motors steht und dadurch natürlich auch der Name Monteverdi einen großen Imagegewinn verbuchen kann.
Dafür herrschte rege Betriebsamkeit in der Entwicklungsabteilung für Sportwagen. Ferrari kündigte nach Unstimmigkeiten Monteverdi nicht nur die Freundschaft, sondern auch den Vertrag. Die Geschichte zeigt es auch von anderen Marken die dadurch entstanden sind, das nach so einer Kündigung das Rot von Ferrari nicht mehr schnell, sondern aggressiv macht.
Druck machen, Konkurrenz aufbauen, dem Mitbewerber zeigen wie Sportwagen gebaut werden. Vorab, Monteverdi hat teilweise sehr schöne Fahrzeuge gebaut, war aber schon durch die Fertigung in Handarbeit nie in der Lage, den Großen der Branche Marktanteile streitig zu machen. Das erste Fahrzeug das entwickelt wurde, war der 375S, der 1967 auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Das Design stammte von Frua aus Italien, die sich am Zeitgeist von Maserati, Ferrari oder Iso orientierten. Als Triebwerk gab es auch keine Kompromisse, der V8 Motor mit 7200 ccm und 340 bis 400 PS von Chrysler war zu dieser Zeit sehr beliebt, unter anderem in Modellen von Aston Martin oder Jensen Motors.
Die Baureihe 375 wurde 10 Jahre lang in vielen Variationen, die sich sehr stark voneinander unterschieden in sehr geringer Stückzahl, Handarbeit wirkte sich immens auf den Preis aus, hergestellt. Ab 1968 übernahm Fissore den Karosseriepart, da man sich mit Frua über finanzielle Angelegenheiten zerstritten hatte.
Das wohl spektakulärste und auch schönste Modell war der Mittelmotor Sportwagen Monteverdi Hai 450 SS. Aufregendes Design gepaart mit Luxus und Kraft, eigentlich ein Garant für Erfolg. Leider war der Preis trotz Standardisierung der Produktion immer noch weitaus höher wie die vergleichbaren Sportwagen dieser Zeit von Porsche, De Tomaso oder Maserati. Abträglich war natürlich auch der für diese Gefilde immer noch zu unbekannte Name. Monteverdi konnte weitaus weniger Haie absetzen wie geplant.
Ende der 70er Jahre kam auch noch erschwerend die Energiekrise dazu, bei der die kleinen Automobilfirmen unter dem Absatzrückgang logischerweise doppelt zu leiden hatten. Monteverdi reagiert allerdings recht schnell und stellt die Produktion um, leider anfänglich nicht in die richtige Richtung. Das 1977 erschienene Modell Sierra, hat mit dem späteren Ford Sierra nichts gemein, war von der Karosserieform und auch bei der Wahl der großen Chrysler Motoren von Anbeginn zum Scheitern verurteilt.
Das Konzept viertürige Limousine hätte eher zu einem Großserienhersteller gepasst. Das Image welches das Kundenklientel von Monteverdi sonst angesprochen hatte verursachte hier nur, das sich die Interessenten gelangweilt zurück lehnten und den Sierra bei ihren Kaufentscheidungen außen vor ließen.
Kommerzieller Erfolg stellte sich erst wieder ein, als Monteverdi die Möglichkeiten der Luxusgeländewagen erkennt und damit den Absatz, vor allem im Nahen Osten und in den USA wieder steigern kann. Die Safari Reihe war zwar von Monteverdi individualisiert, beruht aber auf einer Lizenzproduktion des Harvester Scout. Wichtig war das für die Rentabilität und die schnelle Umstellung der Produktion.
Anfang der 90er Jahre gibt man allerdings der Produktion selbst den Gnadenstoß, als man sich mit dem Erwerb des finanziell maroden Formel 1 Teams Onyx, das im Anschluss keine komplett Saison unter dem Namen Monteverdi-Onyx startet, übernimmt. Lediglich einige Prototypen erblicken darauf hin noch das Licht der Welt, das spektakulärste davon ist der Hai 650 F1 mit einem Antrieb von Cosworth.
Als Peter Monteverdi 1998 stirbt, hinterlässt er der Nachwelt einige sehr interessante Automodelle, die im privaten Monteverdi Museum in Binningen-Basel in der Schweiz zu bewundern sind und die von vielen Fans dieser Marke auch außerhalb des Museums gepflegt und gehütet werden.
Artikel vom 311007 / Last modified xxxxxx
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