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Hotchkiss et Cie., Kanonen und Automobile
Logo Hotchkiss et Cie
Hotchkiss
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Die französische Automobilfirma Hotchkiss et Cie. kam erst wesentlich später zur Automobilindustrie, als ihre Entstehung 1867 vermuten lässt. Enttäuscht über die Engstirnigkeit der US Militärs beschließt der amerikanische Ingenieur Benjamin Berkeley Hotchkiss nach Frankreich zu gehen und zu versuchen, von den europäischen Militärs Aufträge zu erhalten.
Hotchkiss war den Neuerungen des sich schnell entwickelnden Industriezeitalters gegenüber sehr offen und versuchte seine Erfindungen, die später ja wirklich bahnbrechend waren, zu vermarkten. So kam es, das er die französische Armee mit seinen Hotchkiss Trommelmaschinenkanonen ausstatten durfte, selbst die französische Marine erteilte Aufträge an Hotchkiss.
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Nach dem Ende der Streitigkeiten und Kriege sank die Nachfrage nach Rüstungsgütern rapide, so dass Anfang des 19.Jahrhunderts nach Alternativen gesucht werden musste und Hotchkiss ermutigt , durch Aufträge zur Fertigung von Einzelteilen und der Zusage von Autohändlern, auch seine Autos zu vertreiben, begann man über die Fertigung von eigenen Modellen nachzudenken.
Nach dem Aufkauf verschiedener Modelle von Mercedes und der Abwerbung eines Ingenieurs von Mors begann ab 1903 die Fertigung des ersten Modells mit einem Vierzylindermotor und 17PS Leistung. Das Logo das Hotchkiss im Automobilbau verwendete erinnerte daran, wo die Firma eigentlich ihr Kerngebiet sah. Geschrieben in einem zum Kreis geformten Gürtel stand Hotchkiss Paris und hinter dem Gürtel gekreuzt zwei Kanonenrohre und oben in der Mitte eine Kanonenkugel.
Die beiden ersten Vierzylindermodelle von Hotchkiss waren zwar grundsolide, stark an Mercedes angelehnt, allerdings auch sehr langweilig. Erst mit der Entwicklung eines Sechszylinders wurden die Modelle interessanter. Hotchkiss hatte inzwischen die Macht des Motorsports entdeckt und begann mehrere seiner Modelle bei den prestigeträchtigen Langstreckenrennen anzumelden.
Verschiedene Achtungserfolge mit Plätzen unter den ersten fünf, wobei er solch große Marken wie Delage, Delahaye, Mercedes, Panhard oder Fiat zumindest teilweise hinter sich halten konnte, machten den Namen bekannter.
Trotzdem war die Automobilfertigung vor dem ersten Weltkrieg bei Hotchkiss ähnlich wie bei vielen Konkurrenten ein heilloses Durcheinander, wie viele verschiedene Typen genau produziert wurden, kann kaum noch jemand nachvollziehen. Unter den teilweise auch nur in ganz geringer Stückzahl hergestellten Fahrzeugen war auch ein Prototyp von 1910, der mit einem Sechszylindermotor aus fast 10 Liter Hubraum stolze 50 PS erwirtschaftete.
Zu Beginn und während des ersten Weltkrieges war Hotchkiss maßgeblich am Aufbau der französischen Panzerwaffe beteiligt. Nach dem Krieg stieg Hotchkiss mit Modellen der Vorkriegszeit wieder in die Fertigung von Automobilen ein. Durch die Engpässe bei den Werkstoffen und natürlich auch der technischen Überholtheit der Modelle, war die Nachfrage sehr gering.
Erst nach einer konsequenten Weiterentwicklung konnte man wieder Boden gutmachen. Wie auch vor dem Krieg half das Engagement im Rennsport. Siege im Motorsport, wie der Triumph 1932 über den Vorjahressieger Donald Healey auf Invicta bei der legendären Rallye Monte Carlo halfen die Produktionszahlen wieder zu erhöhen.
Was man bei Hotchkiss allerdings auch nicht vernachlässigte und sozusagen zweigleisig betrieb, war die Rüstungsindustrie und damit vor allem die noch junge Panzerwaffe. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg wurden Teile von Hotchkiss verstaatlicht und der Rest fusionierte mit Amilcar. Während des zweiten Weltkrieges wurde das Werk kurzfristig unter die Kontrolle von Peugeot gestellt.
Nach dem Krieg begann Hotchkiss wieder mit der Produktion von Vorkriegsmodellen sowie LKWs und Traktoren. Ab 1947 arbeitete man mit Gregoire zusammen, wo man ein Jahr später die Rechte an dessen Frontantrieb erwarb. Diese Konstruktion verteuerte allerdings die Modelle, so dass der Absatz noch weiter zurück ging. Daraufhin zog sich Peugeot komplett von Hotchkiss zurück. Ein letztes Aufbegehren kam 1954, als Hotchkiss den finanziell stark angeschlagenen Konkurrenten Delahaye übernahm.
Nach immer mehr zurückgehender Produktion, mehreren Versuchen und Fusionen verschwand der Name Hotchkiss Anfang der 70er Jahre komplett.
Artikel vom 301007 / Last modified xxxxxx
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