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Panther Westwinds, Kleinserienhersteller aus England

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Die recht unbekannte Automobilmarke Panther Westwinds entstand aus aus der Liebe des Künstlers und Designers Robert Jankel zu Automobilen der 30er Jahre.

Eigentlich geplant als ein Einzelmodell, ließ sich sich der geistige Vater durch den regen Zuspruch zur Schöpfung einer ganzen Marke überreden.

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Das erste Modell, welches ein Jahr nach der Gründung der Panther Westwinds 1971 auf den Markt kam, war die Replik eines Modells von Jaguar, dem SS100, einer Modellreihe, die von 1931 bis 1945 verkauft wurde und noch unter dem alten Label Standard Swallow bekannt war.

Der J72 spiegelte Jankels ureigensten Geschmack wieder, da er ihn ja eigentlich exklusiv für sich entwickelt hatte. Daher sicherlich auch die Bezeichnung J für Jankel und die 72 für das Erscheinungsjahr. Bezeichnend hatte man sich als Produktionsstätte eine ehemalige Halle des Formel 1 Rennstalls Cooper ausgesucht, in der die Modelle in Handarbeit entstanden.

Die Chassis wurden so einfach wie möglich gebaut, Fahrwerk und der Antrieb stammten vom Ideengeber Jaguar. Der verwendete Reihen Sechszylinder mit 3800 ccm und 190 PS hatte mit der auf althergebrachte Art gefertigten Karosserie, Aluminiumbeplankung auf Holz, keinerlei Mühe. Insgesamt war der J72 so gelungen, dass er größtenteils für den Erfolg der Marke Panther West Wind verantwortlich war, obwohl oder gerade das Design der Replik sich leicht vom Original unterschied.

Ob diese Abweichungen nun besser oder schlechter waren muss jeder für sich selbst entscheiden, auffallen werden sie generell nur im direkten Vergleich oder bei genauer Kenntnis der Vorlage. Der J72 wurde bis einschließlich 1981 insgesamt 300 mal hergestellt, ab 1975 sogar in geringer Stückzahl mit einem Jaguar V12 Triebwerk, der allerdings das Design noch einmal etwas negativ beeinflusste. Um dieses Triebwerk im Wagen unterzubringen musste die Motorhaube seitlich noch einmal ausgestellt werden, die Höchstgeschwindigkeit blieb, nur die Beschleunigung wurde noch brachialer.

Zwei Jahre nach dem Serienstart brachte Jankel noch ein zweites Modell auf den Markt. Der Panther De Ville wich ab von den Vorbildern der 30er Jahre und war eine Eigenkreation, die allerdings in Details ein gewöhnungsbedürftiges Erscheinungsbild aufwies. In mehreren Karosserieformen mit zwei verschiedenen Motoren erhältlich, einen V6 und einen V12 war der De Ville nicht unbedingt der Liebling der Käufer, bis zur Einstellung der Produktion 1985 wurden gerade mal 60 Stück ausgeliefert.

Das folgende Modell nach dem unspektakulären Panther De Ville war auch das erfolgreichste. Der Panther Lima entstand mit der Entscheidung, mit einem preislich abgemagerten Sportwagen den Verkauf wieder zu forcieren und Panther damit wieder in die Gewinnzone zu bringen.

Das Design war im Gegensatz zu den Vorgängern eigenständig und sehr gelungen. Die Einsparungen beim Preis wurden hauptsächlich durch die genutzte Baukasten Bauweise erreicht. Das Fahrwerk kam von Vauxhall, die Motoren als Vier- oder Sechszylinder Versionen von Ford und selbst die Edelmarke Morris Garage oder kurz MG konnte mit den kompletten Türen ihren Beitrag beisteuern.

Ähnlich wie bei der Konkurrenz von Morgan war das entscheidende der Charakter des Fahrzeuges, den die Kunden genau so schätzten, wie sie die Mängel ignorierten. Viel zu hoher Verbrauch, die faktisch nicht vorhandenen Federung und relativ wenig Platz im Cockpit hielten trotzdem bis zu 250 Enthusiasten pro Jahr nicht davon ab, einen Panther Lima zu erwerben.

Doch die Entwicklung des Lima, der vergebliche Versuch, sich auf dem amerikanischen Markt zu etablieren und verschiedene Fehlschläge wie der Rio und der FF, die auf Basis von Triumph und Ferrari entwickelt wurden, besiegelten trotz voller Auftragsbücher das Schicksal von Panther.

Ende der 70er Jahre war Ebbe in der Kasse und Panther wurde 1980 auf Intervention eines Konkursverwalters von der Jin Do Gruppe aus Südkorea übernommen. Diese bereinigten die Angebotspalette und ließen nur den Lima, ab 1982 in der überarbeiteten Version dann bezeichnet als Panther Kallista, weiterbauen. Zeitgleich wurde unter der neuen Führung an einem Modell gearbeitet, das untypisch für die Marke Panther war.

Der Solo wurde erstmals 1984 präsentiert, noch mit Mittelmotor und Heckantrieb. Die zweite Vorstellung des optisch und technisch stark veränderten Modells erfolgte 1987, nun unter der Schirmherrschaft der südkoreanischen Ssang Yong Motor Company, leistungsstärker und mittlerweile mit Allradantrieb sowie einen Motor von Cosworth ausgestattet sollte es den Erfolgskurs weiter fortführen.

Fortschrittliche und sündhaft teure Materialien wie Carbonfiber und Kevlar sowie die lange und teure Entwicklungszeit trieben den Preis so exorbitant in die Höhe, das selbst Kunden, die schon bestellt hatten und sich auch nicht von ständigen Verschiebungen der Lieferzeiten verärgern ließen, entnervt vom Kauf zurück traten. 1990 fast vierzigtausend Pfund zu verlangen konnte für eine Marke wie Panther nicht gut gehen.

Nur gut zwei Dutzend wurden hergestellt, ca. 10 verkauft. Damit war das Modell Solo der Genickbruch für das weitere Bestehen von Panther West Winds, das zwar weiter in Besitz von Ssang Yong ist, allerdings seit dato noch nicht wieder in Erscheinung treten konnte.

Artikel vom 031107 / Last modified 210410

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