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Morgan Motor Company, sportliche Kleinserien bis heute
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Morgan Threewheeler 1935
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Morgan Super Sport 1935
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Die Geschichte der Morgan Motor Company beginnt 1909 in Malvern Link, gelegen im Westen Englands, mit der Gründung durch H.F.S. Morgan.
Morgan spezialisierte sich auf die Herstellung der zu dieser Zeit überaus beliebten Dreiräder, die er über 25 Jahre erfolgreich fertigte und die erst Anfang der 30er Jahre bedingt durch eine Änderung der steuerlichen Betrachtung an Beliebtheit verloren. Die Trikes, oder wie es in England hieß "Threewheehler", die Morgan konstruierte und verkaufte zeichneten sich vor allem durch ihren einfachen aber bedarfsgerechten Aufbau aus.
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Das Chassis saß auf einem Zentralrohr das die Antriebswelle aufnahm, die die Kraft des Motors, meist ein V2 Motorradmotor, der vor dem Kühler auf der Vorderachse angebracht war, auf die Antriebseinheit übertrug. Diese Antriebseinheit wiederum trieb über Ketten das einzelne Hinterrad an.
Einfach aber Robust, genau wie der weitere Aufbau. Jemand der so ein Trike erwarb, musste sich im klaren darüber sein, genau wie bei einem Motorrad kaum Schutz vor dem Wetter zu haben. Außer einer rudimentären Windschutzscheibe war kein weiterer Komfort vorgesehen.
Das Getriebe hatte nur zwei Gänge und die Fußbremse wirkte nur auf das Hinterrad. Die Vorderachse musste per Hand verzögert werden. Trotz oder gerade wegen der spartanischen Ausstattung waren die Morgan Trikes so beliebt, das die große Nachfrage zwar in den 30er Jahren abflaute, in geringeren Stückzahlen diese Modelle aber noch bis Ende der 50er Jahre geordert wurden.
Trotz diesen Erfolges musste sich H.F.S. Morgan mit Beginn der 30er Jahre etwas einfallen lassen, um den plötzlichen Einbruch der Verkaufszahlen zu kompensieren. Dadurch, das Morgan ein kleiner Familienbetrieb war, musste auch für dieses Modell vieles fertig eingekauft werden und lediglich das Design und das Zusammenfügen der einzelnen Bauteile war original Made by Morgan.
Aber das war in dieser Zeit nichts ungewöhnliches, es wurde von vielen kleineren Automobilherstellern praktiziert, die nicht die Kapazitäten hatten und auch das komplette Risiko nicht tragen konnten. Der Beliebtheit und dem Erfolg der Automarke Morgan war dies in keinster Weise abträglich.
Das Modell 4/4 wurde 1936 vorgestellt und wird bis heute gebaut, eigentlich schon einen Eintrag im Guinness Book of World Records wert. Ausgerüstet mit einem Vierzylinder Motor, der anfänglich bei Ford, später bei Standard oder Coventry Climax eingekauft wurde und nur leicht in den Leistungsparametern voneinander abwich, erreichte der offene Zweisitzer damit knapp 115 km/h.
Später wurden dem offenen Zweisitzer auch ein Cabrio mit Verdeck und ein Viersitzer zur Seite gestellt. Große Veränderungen gab es in der ganzen Bauzeit kaum, nur technische Verbesserungen und kleine kosmetische Veränderungen waren nötig.
Das Nachfolgemodell, der Morgan Plus 4, wurde nicht auf den Markt gebracht, weil es Absatzschwierigkeiten mit dem Vorgängermodell nötig machten. Er wurde konzipiert um der Konkurrenz und den treuen Kunden und Fans zu zeigen das auch Morgan modernere Autos bauen konnte.
Der Plus 4 ist eigentlich nur eine Weiterentwicklung des 4/4, Chassis und Aufhängung wurden übernommen, Motor, Getriebe und das Design der Karosserie wurden angepasst.
Die Motoren, die während der Bauzeit natürlich modifiziert wurden, waren auch Vierzylinder mit 2000 ccm bis 2200 ccm Hubraum und einer Leistung zwischen 68 bis 145 PS. Geliefert Anfänglich von Triumph, später auch von Vanguard, Rover und Fiat.
Nur der heutige Antrieb des Roadsters sprengt etwas den üblichen Rahmen, ein V6 mit 226 PS aus drei Liter Hubraum verhilft zu einer Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h. Das nächste Modell das entwickelt wurde, brach etwas mit den Traditionen von Morgan, Peter Morgan, der den Betrieb seit 1959 leitete, wollte den ewigen Kritikern des 30er Jahre Baustils etwas Wind aus den Segeln nehmen und konstruierte das Modell Plus 4 Plus.
Das Fahrgestell wurde beibehalten, die Karosserie komplett neu designt und das erste mal in der Geschichte von Morgan mit einem Kofferraum versehen. Leider war das Ergebnis der Glasfiberkarosserie zumindest bei der geschlossenen Variante sehr gewöhnungsbedürftig.
Trotz oder gerade wegen diesen modernen Konzeptes, das nach Meinung der Fans so gar nicht zu Morgan passen wollte, blieb der Plus 4 Plus mit seinem Vierzylinder mit 2150 ccm und 100 PS ein echter Außenseiter. Nur fünf Jahre gebaut und nur 25mal verkauft, blieb der Plus 4 Plus die einzige Enttäuschung in der Historie von Morgan.
Schon die nächste Entwicklung, der Plus 8, der 1968 auf den Markt kam war wieder ein echter Morgan, will heißen, wurde bis 2004, also 36 Jahre lang gebaut.
Erstmalig mit einer V8 Maschine bestückt, wird vom Aufbau und Aussehen her wenig geändert, die Kunden danken es, der Plus 8 wird zum meistverkauften Modell, das in Spitzenzeiten mehr als sieben Jahre Wartezeit hat.
Der V8 wurde in verschiedenen Variationen von 3500 ccm bis 4600 ccm Hubraum und stark wechselnder Leistung angeboten, von 150 bis 240 PS reichte die Spanne der Triumph und Rover Motoren.
Ab 2002 wird ein neues Modell angeboten, der Aero 8 mit einer dynamisch gewagten Linienführung, die allerdings den Spagat zwischen dem Markenzeichen von Morgan, die Hommage an die 30er Jahre und den aktuellen Zeitgeist der Moderne spielend hinbekommt.
Ein modernes Auto, dass sich trotzdem unverwechselbaren Charakter erhalten konnte. Ausgestattet mit einem V8 4,4 Liter Aggregat von BMW, welches 325 Pferdestärken auf die Hinterachse stemmt. Gut ausgestattet kratzt der Aero allerdings schon in der Grundausstattung mit einem Listenpreis von knapp 88.000 EUR etwas heftiger am Geldbeutel.
Die Automobilmarke Morgan ist seit Anfang an ein Beispiel für Beständigkeit, die es so sicherlich in dieser Branche kein zweites mal gibt. In Familienbesitz seit Gründung, das Design von den Grundzügen her relativ gleich, beständige Weiterentwicklung in Maßen, das beharren bei allen Modellen auf Heckantrieb zeigt nur einige Dinge, die das Flair von Morgan ausmachen.
Neue Modelle sind schon in Planung und dabei ist nur zu hoffen, dass Morgan nicht in Regionen abdriftet, die solchen Herstellern wie Ferrari oder Bugatti vorbehalten sind.
Artikel vom 311007 / Last modified 040413
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