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Phänomen Werke, Zittau

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Phänomobil 1924

Phänomen Phänomobil 1924

Phänomen 4 RL 1927

Phänomen Lieferwagen 1927



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Die Automobilmarke Phänomen entstand ursprünglich aus der Entwicklung einer modernen Textilmaschine, mit der Karl-Gustav Hiller 1888 seine Selbstständigkeit startet. Der Bau und Verkauf der Maschine lief gut an, so dass sich Hiller auch noch auf einen weiteren aufstrebenden Industriezweig dieser Zeit konzentrieren konnte.

Fahrräder konnten Ende des 19. Jahrhunderts einen wahren Siegeszug antreten nachdem die Entwicklung weg vom gefährlichen und Unfallträchtigen Hochrad hin zum modernen und sicheren Niederrad tendierte. Karl-Gustav Hiller erkannte das schnell und begann ein Jahr nach der Erfindung seiner Textilmaschinen mit der Fertigung von Velozipeden.

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Nach einer Englandreise brachte er die Lizenz zur Fertigung von Rover Fahrrädern mit, die John Kemp Starley nach der anfänglichen fertigung von Info» Ariel Fahrrädern erfand und deren Benennung den Vorläufer der späteren Rover Company markierte.

Hiller begann 1890 exclusiv die Rover Fahrräder in Deutschland herzustellen und nutzt dafür bis 1898 die Teilhaberfirma Müller & Preißger die er im gleichen Jahr komplett übernahm und ab 1898 als Phänomen firmierte.

Unter der Marke Phänomen vertrieb Karl-Gustav Hiller die Fahrräder ab 1894 unter der Bezeichnung Phänomen-Rover. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts ergriff Hiller die Chance die sich aus der steigenden Beliebtheit von Motor betriebenen Gefährten erschloss und stellte 1900 sein erstes Motorrad vor, anfänglich noch mit Fafnir Motoren, die aber schon ab 1903 durch eigens entwickelte Viertaktmotoren ersetzt wurden.

Nach der Entwicklung und Produktion von Motorrädern, die bei Info»Phänomen bis 1910 zusammen mit den Fahrrädern den Großteil der Produktion ausmachten, wurde zugunsten der Dreiradproduktion die Motorradfertigung 1910 vorerst eingestellt.

Das Phänomobil, wie es von Phänomen genannt wurde, war ein Dreirädriges Fahrzeug dessen Entwicklung schon 1905 begann und deren Serienfertigung ab 1907 mit dem bewährten Zweizylinder Viertaktmotor eigener Herstellung anlief. Konzipiert als PKW und Lieferwagen wurde das Phänomobil zu einem vollen Erfolg und bis zum Ende der Fertigung 1927 mehrfach modifiziert und ab 1912 mit einer Leistung von 12 PS aus einem Vierzylinder Viertaktmotor ausgeliefert.

Die Fertigung von vierrädrigen Automobilen begann mit dem Phänomen 8/18 1910 und wurde bis 1927 parallel zu den Phänomobilen durchgeführt. Die PKW konnten jedoch nie die Bekanntheit und Beliebtheit ihrer dreirädrigen Verwandten erlangen, da es für normale PKW einfach zu viel Konkurrenz durch die großen Hersteller wie Info» DKW, Info» Opel oder Borgward auf dem deutschen Markt gab.

Das erste Modell Phänomen 8/18 war ein offener Viersitzer mit einem selbst entwickelten wassergekühlten Vierzylinder Viertaktmotor der aus knapp 2 Liter Hubraum 18 PS Leistung zur Verfügung stellte. In kleiner Serie produziert war das erste Modell ein Erfolg und wurde bis 1914 hergestellt.

Der Nachfolger, das Modell Phänomen 10/28 wurde 1912 entwickelt und mit dem 28 Ps leistenden 2,6 Liter Vierzylinder nicht nur mit PKW, sondern auch Leichtkraftwagenaufbauten verkauft, an denen sogar schon das deutsche Militär interessiert war und eine Serie orderte.

Um als relativ kleine Zittauer Automobilfirma frisches Geld für Investitionen zu erhalten wurde ab 1917 umfirmiert zur Phänomen Werke Gustav Hiller AG Zittau.

Der Nachfolger des 10/28 war der Phänomen M.T.C. war mit den zwei Varianten 30 und 45 PS in dieser Zeit sehr leistungsstark und als Mannschaftstransportwagen und Lastkraftwagen stark im Kaiserlichen Heer vertreten. Die Modelle wurden von 1920 bis 1924 gebaut.

Von 1924 bis 1927 wurde mit dem Typ 412 ein PKW produziert, der mit allen Marken in Bezug auf Innovation Technik und Qualität mithalten konnte, allerdings nicht in so großer Serie produziert werden konnte, das die Preise auch dementsprechend angesiedelt werden konnten.

Somit wurde vom Vorstand die Entscheidung getroffen ab dem Jahr 1927 die PKW und Dreirad Fertigung zu Gunsten der LKW Herstellung einzustellen. Grund dafür war auch ein Auftragsvolumen über eine LKW Serie durch die Reichspost, deren Fertigung die Phänomen Werke auslastete.

Mit dem Modell 4L und der Granit Serie wurde der Grundstein für eine sehr erfolgreiche Nutzfahrzeugpalette gelegt, die zivil aber auch militärisch verschiedenste Verwendungen fanden und in großer Stückzahl produziert wurden.

Mit der Herstellung von Leichtmotorrädern wurde ab 1930 auch erfolgreich die Produktion von Zweirädern wieder aufgenommen die mit fallender Stückzahl bis 1945 die Phänomen Werke verließen.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Markenname Phänomen bis 1957, als dieser Verwendung gerichtlich widersprochen wurde, für die Herstellung von Nutzfahrzeugen basierend auf den Granit Vorkriegsmodellen verwendet.

Ab 1957 gab es die Marke Phänomen nicht mehr, gefertigt wurden die gleichen Produkte in den VEB Robur Werken Zittau.

Artikel vom 010914 / Last modified xxxxxx

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