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Pilot Motorenwerke Bannewitz
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Pilot 6/30
Pilot 6/30 Winker
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Autolexikon / Zufallsbild
Bevor wir auf die Automobilwerke der Pilot Wagen aus Bannewitz eingehen, kurz zu der Vorgeschichte der Entstehung. Die 1907 in Bannewitz, einem kleinen, südlich gelegenen Vorort von Dresden, gegründete Chemische Fabrik Orloff Hansen beschäftigte sich mit der Bearbeitung von Stroh, woraus sich später auch die Herstellung von Kleber ableitete.
Dieser war so wirkungsvoll, das er im Zuge der aufstrebenden Flugzeugindustrie bald das komplette Spektrum der wachsenden Firma ausmachte. Nach Beendigung des ersten Weltkrieges wurde e Deutschland jedoch untersagt eine Luftflotte zu halten. Dies war der Wegbruch des größten Abnehmers und damit der wirtschaftliche Kollaps für die Chemische Fabrik. Es mussten neue Erzeugnisse, neue Absatzmärkte gefunden werden.
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Hier wurden die Zeichen der Zeit, die enorm aufstrebende Automobilindustrie und damit der Absatzmarkt der sich ständig vergrößerte richtig erkannt. Im Zuge dessen wurde aus der chemischen Fabrik die Firma Pilot Wagen.
Wirtschaftlich geführt durch den Sohn des Unternehmers wurde die technische Seite durch Walter Wippermann geleitet, der lange Jahre Erfahrung bei Daimler England hatte.
Die Bezeichnung Pilot Wagen ist sicherlich auf die enge Verknüpfung der Chemischen Fabrik mit dem Flugwesen zurück zuführen. Die Entwicklung des ersten Pilot Wagen begann Ende 1919, damit auch die Umbenennung in Pilot Motorenwerke Bannewitz.
Die Fertigstellung des 6/22 und damit die beginnende Serienproduktion begann schon 1921. Damit war die Marke Pilot die erste deutsche Automobilmarke die einen Mehrventilmotor in der Serienproduktion verbaute. Auch wenn diese technische Meisterleistung sonst nur im Rennsport verwendet wurde und somit für den Entwickler Wippermann sprach, ein kommerzieller Erfolg konnte sich durch das erste Modell 6/22 nicht einstellen. Zu groß waren Entwicklungs- und Fertigungskosten, zu durchschnittlich die Haltbarkeit des Fahrzeugs.
Mit einer Fertigung von maximal 50 Autos im Jahr wäre die Gewinnschwelle viel zu spät erreicht wurden, ein technisch einfacheres Modell das sich günstiger und schneller fertigen ließ musste her.
Unter neuer technischer Leitung wurde das Nachfolgemodell 6/30 entwickelt. Um hierfür die notwendigen finanziellen Mittel zu generieren firmierte man ab 1922 als Aktiengesellschaft unter dem Namen Pilotwagen AG Bannewitz.
Der neue mit 30 PS hat als Antrieb wieder einen Vierzylinder Viertaktmotor mit etwas mehr Hubraum, beschränkt sich aber auf die zwar nicht so leistungsfähige aber deutlich einfachere und robustere Zweiventil Technik.
Wie zu der Zeit üblich wurde der 6/30 auf Kundenwunsch mit den verschiedensten Aufbauten der verschiedensten Karosseriebetriebe ausgeliefert. Darunter war die von Pilot lieferbare Phaeton Bauweise die kaum Schutz vor dem Wetter bot, jedoch auch Cabriolets oder die zu der Zeit beliebten Pullmans, geschlossene Limousinen mit gehobener Ausstattung.
Ab 1923 wurden die Geschicke der Pilotwagen AG dann immer mehr durch den Teilhaber und späteren Besitzer, die sächsische Waggonfabrik Werdau bestimmt. Auf Grund der Reduzierung von Aufträgen durch die Reichsbahn sah man sich wieder einmal nach neuen Feldern um.
Pilotwagen AG, Pilot 6/30
Mit einer Geldspritze kaufte man sich in Bannewitz ein und übernahm die Pilotwagen AG Bannewitz Ende 1924 ganz. Doch eine Zusammenarbei die zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte kam nie zustande.
Eine Verlagerung der Produktion von Bannewitz nach Werdau wurde zwar angestrebt, bis zur Endgültigen Aufgabe jedoch nicht durchgesetzt, so dass nach den ersten Entlassungen 1927 die Pilot Werke Bannewitz AG 1928 liquidiert wurden. Damit wurde das Kapitel einer sächsischen Automarke für immer beendet, deren Name aus Lizenzrechtlichen Gründen am Ende schon nicht mehr verwendet wurde. Die Marke Pilot gab es schon in England und den USA.
Artikel vom 090915 / Last modified xxxxxx
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